Was mich beschäftigt...

Diese kleine,...

…knapp drei Kilometer lange Runde, die ich in meiner Mittagspause oft gegangen bin, ist mir inzwischen fast schon in Fleisch und Blut übergegangen. Besonders in der Zeit der Pandemie, die uns allen noch so lebendig in Erinnerung ist, wurde dieser kurze Spaziergang zu einer unverzichtbaren Routine. Es war eine willkommene Abwechslung vom damals tristen Alltag und bot eine Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Oft habe ich meine Kamera mitgenommen, um die Umgebung festzuhalten. Dabei habe ich im Laufe der Zeit viele Motive entdeckt, die mich fasziniert haben – allen voran die Bäume, die sich in den verschiedenen Jahreszeiten in völlig unterschiedlichen Facetten zeigen. Manche dieser Bäume habe ich inzwischen unzählige Male fotografiert, während mir andere erst nach vielen Spaziergängen wirklich ins Auge gefallen sind. Es ist erstaunlich, wie sich durch die Linse der Kamera die Sicht auf die Dinge verändern kann. Auch wenn keines dieser Motive auf den ersten Blick wirklich spektakulär erscheint, finde ich sie dennoch auf ihre eigene Art und Weise interessant. Es sind die kleinen Details oder Perspektiven, die oft übersehen werden, die mich immer wieder aufs Neue fesseln.

In den letzten Monaten habe ich allerdings festgestellt, dass ich diese Mittagspausenrunden immer seltener gemacht habe. Irgendwie hat sich eine gewisse Trägheit eingeschlichen, die mich davon abhält, regelmäßig hinauszugehen. Stattdessen verbringe ich die Pause oft am Schreibtisch oder mit anderen Dingen, die mir im Moment wichtiger erscheinen. Doch im Nachhinein merke ich, wie sehr mir diese Spaziergänge fehlen und wie gut sie mir getan haben. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, wieder häufiger die gewohnte Runde zu drehen, um den Kopf frei zu bekommen und die Natur zu genießen.

Vielleicht nehme ich auch wieder öfter meine Kamera mit, um die Veränderungen der Natur im Bild festzuhalten. So wie letzte Woche, als ich doch einmal die Gelegenheit genutzt habe und dabei die folgenden Fotos entstanden sind. Es war ein Gefühl der Rückkehr zu einer alten Gewohnheit, die ich eigentlich nie hätte aufgeben dürfen. Denn diese Spaziergänge und die dabei entstandenen Aufnahmen haben mir gezeigt, wie wertvoll diese kleinen Auszeiten im Alltag sein können. Sie erinnern mich daran, die Schönheit im Alltäglichen zu suchen und zu schätzen

An diesem Abschnitt der Ruhr...

…zwischen der Ruhrbrücke Kemnade und dem Wasserwerk Stiepel war ich schon sehr oft fotografieren. Die Landschaft ist dort wirklich schön und auf den Buhnen - die leider immer weiter verfallen - bietet sich eine großartige Perspektive flussabwärts, insbesondere für Sonnenuntergänge. Diesmal war ich jedoch morgens dort und die Sonne war auch nicht wirklich zu sehen, denn es war wunderbar nebelig. Und genau diese diffuse Nebelstimmung, die nicht nur das Licht sondern auch die Geräusche zu dämpfen scheint, lockte mich an diesem Sonntagmorgen dorthin. Ein Spaziergang entlang der Ruhr am Morgen im Nebel erzeugt eine fast magische Atmosphäre der Ruhe und Besinnung. Diese Ruhe spiegelt sich auch in den Bildern wieder, denn der Nebel verhüllt den oftmals chaotischen Hintergrund oder lässt ihn nur schemenhaft erahnen und lässt Farben nur zurückhaltend erscheinen. In dieser Atmosphäre wirkt die Umgebung beinahe entrückt und surreal. Selbst die kleinsten Geräusche, wie das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Blätter oder das Plätschern des Wassers, erscheinen in dieser Ruhe intensiver und beruhigender.

Entspannt und mit einigen schönen Fotos auf der Speicherkarte, ging es dann zu einem späten Frühstück zurück nach Hause.

Plötzlich hörte ich ein ungewöhnliches Platschen und als ich mich umdrehte, sah ich ein Tier durch die Ruhr schwimmen. Es war ein Reh. Ein schwimmendes Reh hatte ich noch nie gesehen. Es war relativ weit weg und ich hatte gerade mein Makro Objektiv montiert. Zuerst habe ich gedacht, eine längere Brennweite wäre in diesem Moment besser gewesen. Im Nachhinein finde ich aber, dass der Bildausschnitt der Szene einen perfekten Kontext bietet, was ich durch den Beschnitt auf ein Panoramaformat noch zusätzlich betont habe.

Natürlich bieten sich auch im “Kleinen” jede Menge interessante Motive.

Über Technik...

…schreibe ich hier nicht oft, weil ich eigentlich keinen Fokus auf die verwendete Hardware legen möchte. Dabei bin ich ganz sicher nicht der Meinung, dass die Hardware gar keiner Rolle spielt. Neben den ganz sachlichen Argumenten, die für oder gegen eine Kamera oder ein Objektiv sprechen, gibt es auch noch emotionale und völlig subjektive Kriterien. Und das ist z.B. der Spaß, den man dabei hat, z.B. ein bestimmtes Objektiv zu benutzen. Und genau um ein solches Objektiv geht es heute.

Von allen Objektiven, die ich nutze, hat es wahrscheinlich die “schlechteste” Abbildungsleistung und die mit Abstand preiswerteste Konstruktion und Materialien. Nicht mal das Bajonett ist hier aus Metall, sondern aus Kunststoff. “Plastic Fantastic” passt hier wirklich gut. Auf der Haben Seite steht dafür, dass es wirklich leicht, klein und einigermaßen lichtstark ist.

Also auf zu meiner ersten Runde mit dem Nikkor Z 40mm 1:2 in der Bochumer Innenstatdt.

Mein Fazit nehme ich schonmal vorweg.
Das Nikkor Z 40mm 1:2 ist auch bei Offenblende absolut ausreichend scharf, auch wenn die Schärfe zu den Rändern etwas abfällt und die Vignettierung nicht zu übersehen ist. Letztere mag ich aber sehr. Die chromatische Aberration hält sich sich in Grenzen und wenn sie doch mal auftritt, ist sie leicht zu korrigieren. Äußerst vorteilhaft ist die geringe Größe und das geringe Gewicht und die Brennweite von 40mm finde ich sehr angenehm. Aber das wichtigste ist, damit zu fotografieren macht mir unwahrscheinlich viel Spaß.

Es ist manchmal...

…überraschend, wie nah ein schöner Wald zu finden ist. Auf das Naturschutzgebiet “Tippelsberg - Berger Mühle” bin ich über Google Maps aufmerksam geworden. Auf dem Tippelsberg war ich schon oft, aber das NSG auf der anderen Seite der A43 kannte ich noch nicht. Die Fotos anderer Besucher auf Google Maps versprachen lohnende Motive und ich wurde nicht enttäuscht. Definitiv ein toller Ort für “Waldfotografie” auch wenn man es sich verkneifen sollte, durchs Unterholz zu trampeln (das Naturschutzgebiert ist entsprechend beschildert) und - wenn man denn mal ein paar Meter vom Weg abweicht - entsprechend rücksichtsvoll zu sein. Aber auch von den Wegen aus gibt es reichlich Perspektiven zu entdecken.

Diesen Teil des Waldes...

…am Kalwes bzw. Klosterbusch in Bochum habe ich bisher immer nur am Rande wahrgenommen. Dutzende Male bin ich schon mit dem Fahrrad und dem Auto daran vorbeigefahren, ohne zu ahnen, wie schön dieser Teil des Waldes ist. Bisher war ich offensichtlich immer zu früh umgekehrt, doch diesmal hatte ich mir vorgenommen, weiterzugehen und nach neuem Ausschau zu halten. Neben dem Wald wollte ich auch noch ein paar Teiche und einen Bach erkunden und nach lohnenden Motiven suchen.

Der Herbst war auch noch nicht zu weit fortgeschritten, so dass die Bäume noch nicht gänzlich kahl waren, sich aber auch schon ein bunter Teppich aus herabgefallenen Blättern gebildet hatte. Die Farben in einem herbstlichen Wald sind einfach wunderschön.

Ganz in der Nähe befand sich die Zeche Klosterbusch mitsamt eines Steinbruchs. Ich weiß nicht, ob das Drahtseil, das hier in mehreren Bäumen eingewachsen ist, zum einen oder anderen gehörte. Es ist aber ein eindrucksvolles Zeugnis der industriellen Geschichte dieser Gegend.

An den Teichen angekommen, war ich sehr überrascht, dort eine Gruppe von Mandarinenten zu finden. Das war das erste mal, dass ich diese Tiere in freier Wildbahn gesehen habe. Zum Glück hatte ich meine Teleobjektiv dabei und sie Enten ließen sich auch von mir aus der Ruhe bringen, als ich versuchte, so nah wie möglich an das Ufer des kleinen Teiches zu gelangen.

Ich frage mich, wie sich diese Tiere ausgerechnet hierher verirrt haben. Vielleicht sind sie aus dem nah gelegenen Chinesischen Garten (ein Teil des Botanischen Gartens der Ruhruniversität Bochum) “ausgebüxt” und habe hier ein ruhiges Plätzchen gefunden.

Es war nicht das erste Mal,...

...dass ich das Exzenterhaus in Bochum fotografiert habe. Mich mag die ungewöhnlich Architektur, und die Idee den alten Bunker als Fundament für ein modernes Bürogebäude zu nutzen.

Das mag nicht jeder und es gibt auch einige Kritiker, die das Bauwerk einfach nur hässlich finden. Die Gründe sind wahrscheinlich ähnlich zu denen, die auch den “Kubus” in der Ruine im Schlosspark Weitmar ablehnen. Als "“Zugezogener” habe ich aber auch keine gemeinsame Geschichte mit dem Bunker oder der Ruine. An dem Bunker bin ich hunderte Male vorbeigefahren, ohne das er mich in irgendeiner Weise ansprach und die Ruine im Schlosspark habe ich als einsturzgefährdete, lange Zeit mit einem hässlichen Bauzaun umgebene und zudem völlig vermüllte Ruine kennen gelernt.

Mir gefällt auch nicht jede Kombination aus alt und neu, aber in diesen beiden Fällen fasziniert sie mich. Ich finde sowohl der Bunker als auch die Ruine im Schlosspark, haben dadurch eine neue Bestimmung gefunden. Aber es gibt sicher auch gute Argumente dagegen.

Aus fotografischer Sicht finde ich beides aber äußert interessant.

An diesem Abend, mit seiner wunderbaren Lichtstimmung, habe ich versucht, für mich neue Perspektiven zu finden, aus denen ich das Exzenterhaus noch nicht betrachtet habe und ich habe sie gefunden.

Ein paar Informationen zum Exzenterhaus findet man auf der Website exzenterhaus.com. Wer genau hinschaut, findet dort auch ein paar meiner älteren Fotos des Gebäudes.

Weil ich den “Kubus” oben erwähnt habe, möchte ich von diesem Bauwerk noch zwei Bilder zeigen.

Es ist mal wieder Zeit...

…für ein paar Fotos von Wald und Bäumen. Außer, dass Wald und Bäume zu meinen Lieblingsmotiven in der Landschaftsfotografie gehören, konnte ich dabei auch mein neues Werkzeug (vielen Dank an meine Liebste!) ausprobieren.

Das soll jetzt kein detailliertes Technik Review werden, denn davon gibt es ohnehin schon jede Menge. Ich mache es kurz, ich bin absolut begeistert von der Nikon Z7 II. An das kleinere Gehäuse - im Vergleich zu meiner D800 - habe ich mich schnell gewöhnt und der elektronische Sucher gefällt mich ausgesprochen gut. Die Möglichkeit, Fokuspunkte bis an den Rand des Bildausschnitts platzieren zu können, habe ich bei der DSLR oft vermisst. Auch der Bildstabilisator ist enorm hilfreich - gerade wenn es im Wald finster ist und ich kein Stativ zur Hand habe. Und das kommt oft vor, wenn wir im Urlaub Spaziergänge oder Wanderungen unternehmen.

Das ebenfalls neue Nikkor 50mm 1.8 S begeistert mich nicht weniger. Rein technisch ist es gegenüber meinem alten Nikkor 50mm 1.4 AF-D eine Offenbarung. Obwohl ich den alten Objektiven ja durchaus einen eigenen Charakter zu Gute halte, haben mich gerade beim dem 50er die heftigen Farbsäume oft genervt. Das 50er 1.8 S ist nicht nur in dieser Hinsicht dem alten deutlich überlegen. Von der Schärfe will ich erst gar nicht reden. Das Objektiv ist so überzeugend, dass ein Umstieg bei anderen Brennweiten ebenfalls sehr lohnend erscheint. Dank des hervorragend funktionierenden Adapters für die F-Mount Objektive hat das aber keine Eile.

Das war jetzt doch ein bisschen Technik, aber naja. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Streifzüge mit der Kamera. Vielleicht kommt dann auch noch das eine oder andere Portrait dazu.

Back to the roots...

…kam mir in den Sinn, als ich in der Ruhraue Bochum-Stiepel unterwegs war, um dort zu Fotografieren. Hier war ich schon sehr oft und vielleicht habe ich gerade deshalb diesen Ort aus fotografischer Sicht eine ganze Weile links liegen lassen. Dabei sieht es jedesmal ein bisschen anders aus und das Licht ist natürlich auch nicht immer gleich. Und in den letzten Monaten hat sich so einiges verändert.

Die Wegführung wurde geändert, weil die Ruhraue jetzt ein Naturschutzgebiet ist. Alte Wege dürfen teilweise nicht mehr benutzt werden, die aber durch neue, sehr schöne Teilstücke des Rad- und Gehwegs ersetzt wurden. Der Wandel ist stetig.

Die Landschaft dort ist auf den ersten Blick, wenn man im Auto vorbeirauscht, vielleicht unscheinbar und doch ist es “ein schönes Fleckchen Erde” und ganz und gar nicht unscheinbar.
Und ich habe wieder entdeckt, wie gerne ich dort fotografiere. Auch wenn ich gefühlt schon jeden Baum und jeden Meter Ruhr zigmal im Bild festgehalten habe. Na und? Da ist doch eigentlich völlig egal und eine alte, fast vergessene Idee ist plötzlich wieder da. Vielleicht sollte ich doch noch einmal realisieren.

Diesmal war ich nicht alleine,...

…sondern mit Roland Töpfer an der Ruhr-Universität Bochum unterwegs. Das Wetter war grau und trist, passte also ziemlich gut zum überwiegend grauen Erscheinungsbild der Uni.

An einem Wochenende ist natürlich auch nicht besonders viel an der Uni los, so dass die Szenerie noch etwas lebloser wirkt. Wahrscheinlich tut man man diesem Ort damit Unrecht, denn an Wochentagen ist es ungleich belebter. Ich finde diesen Kontrast und diese Art von Tristesse manchmal sehr spannend. Der teils wirklich marode Zustand der Bausubstanz macht den Ort auch nicht freundlicher.
Aus fotografischer Sicht finde ich die RUB aber trotzdem, besser gesagt sogar genau deswegen, sehr interessant. Jedesmal finde ich neue, bislang übersehene Motive, oder ich finde neue Perspektiven und Interpretationen von Motiven, die ich schon einmal fotografiert habe.

Und ein wenig Farbe findet sich dann bei allem grau doch noch. Seien es die schon fast ein wenig verzweifelt anmutenden Pflanzen-Inseln, die zu dieser Jahreszeit natürlich auch nicht besonders lebhaft wirken, als auch einige Farbig gestaltete Wände an den Fassaden und in den Gebäuden.

Ruhr-Universität_20200222_0113_2500px.jpg

Dieses Jahr...

…habe ich es leider nur einmal geschafft, ein Konzert auf dem Bochum Total Festival zu fotografieren.
Meine Wahl ist dabei auf Alice Francis gefallen. Die Neoswing Band war am Eröffnungstag der Headliner auf der 1Live Bühne.

Die sympatische Sängerin hatte eine tolle Bühnenpräsenz und wirbelte trotz Verletzung am Fußgelenk und ärztlichen Tanzverbot über die Bühne und verbereitete zusammen mit der Band gute Laune im Publikum.

Genauso großen Spaß hatte ich auch beim Fotografieren, zumal ich sehr nah an die Bühne kam. Das hilft natürlich sehr und erhöht die Quote der gelungenen Bilder. Mir gefallen sie. Und nicht nur mir ;-).

ALICE FRANCIS - BOCHUM TOTAL 2019

Ein grauer Sonntag...

…ist doch die Gelegenheit, den leeren Kaufland-Parkplatz noch einmal aufzusuchen und zu sehen, wie die Fotos wirken, wenn das Wetter ebenso trist ist, wie der leere Parkplatz.

Wie erwartet war auch diesmal fast niemand anzutreffen, außer den wenigen Menschen, die an der dortigen Packstation ihre Pakete abholten. Der einzige andere, der ein paar Sekunden Notiz von mir nahm, war ein Wachmann vom zuständigen Sicherheitsdienst. Er hielt mit seinem Wagen ein paar Meter von mir entfernt und überlegte wahrscheinlich, ob er mich fragen soll, was ich dort treibe. Er tat es nicht. Der Typ, der Einkaufswagen auf einem Parkplatz an einem Sonntag fotografiert, machte doch einen zu harmlosen Eindruck, als das sich eine Nachfrage lohnte.

Einige Motive habe ich bewusst ähnlich zu denen meines ersten Besuchs gehalten und auch diesmal mag ich diese Form von Ästhetik, die dieser wirklich unspektakuläre Ort hat.
Im Vergleich sind die Bilder natürlich etwas finsterer und deutlich farbloser, aber auch noch nicht auch noch nicht so trostlos, wie ich es erwartet hatte.
Vielleicht war das Wetter noch noch nicht trist genug. Ich muss wohl nochmal bei richtig fiesem Regenwetter hin, oder bei Schneematsch. Das könnte auch gehen. Fortsetzung folgt.


Smartphones sind der Tot...

...der digitalen Kompaktkameras. Die Verkaufszahlen bei den digitalen Kompaktkameras sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken und der entscheidende Grund ist sicher, das beinahe jeder den ganzen Tag eine brauchbare Kamera mit sich herum trägt. Und diese sind mit jeder neuen Generation der Smartphones immer leistungsfähiger geworden.

Trotzdem haben Kompaktkameras noch immer ihre Daseinsberechtigung, zumindest wenn es sich um solche mit vergleichsweise großen Sensoren handelt. Ich habe in den letzten Jahren auf Konzerten gerne die Nikon P7000 benutzt (Ein rauschendes Konzert). Diese hatte einen nicht besonders großen Sensor, so dass ISO 1600 so gerade eben noch nutzbar war. Allerdings litten auch hier die Farben schon beträchtlich. Die Umwandlung nach Schwarz-Weiss war deshalb oft obligatorisch (Simple Minds).

Ein weiteres Problem beim Fotografieren war der Autofokus, der bei schlechtem Licht nur mäßig funktionierte. So verpasst man etliche Gelegenheiten, weil die Kamera gar nicht fokussierte, oder daneben lag.

Ich habe bei meinen Kompaktkameras immer Wert darauf gelegt, dass sie einen Sucher haben. Der optische Sucher der P7000 ist leider winzig und man hat irgendwie das Gefühl, durch ein Schlüsselloch zu blicken.

Die P7000 ist mittlerweile eben ein bisschen in die Jahre gekommen, also musste etwas moderneres her. Für meinen Einsatzzweck sollte sie drei Kriterien auf jeden Fall erfüllen.

  1. Ein 1-Zoll-Sensor sollte es schon sein, um auch bei höheren ISO Werten eine möglichst gute Bildqualität zu liefern.
  2. Mindestens 200mm Brennweite
  3. Ein Sucher

Außerdem sollten sich die Kosten noch einigermaßen im Rahmen halten.

Bei diesen Kriterien wird das Angebot schon recht dünn. Die verschiedenen RX100 Kameras von Sony bekommen zwar immer durchweg gute Kritiken, waren aber zu teuer und konnten auch nicht die gewünschte Brennweite liefern. Irgendwann bin ich dann bei der Panasonic TZ-101 hängen geblieben. 

1-Zoll-Sensor, 250mm am langen Ende und ein Sucher. Bei den 250mm Brennweite muss man natürlich einen Kompromiss bei der Lichtstärke eingehen. Im Vergleich ist die Bildqualität deutlich besser, der Bildstabilisator ist effektiver und der zwar kleine, aber trotzdem sehr brauchbare elektronische Sucher hilft ungemein. Der Autofokus ist erheblich schneller und viel treffsicherer. Das Rauschverhalten ist deutlich besser als bei der P7000 und auch die Farben leiden bei höheren ISO-Werten nicht so stark.

Das Touch-Display ist ein bisschen Fluch und Segen zugleich. Es hilft sehr bei der Anwahl der Fokuspunkte, denn dass funktioniert auch sehr gut wenn ich das Auge am Sucher habe. Aber es passiert mir auch ab und an, das ich den Fokuspunkt mit dem rechten Daumen oder der Nase (mein linkes Auge ist das dominante Auge) unbeabsichtigt verschiebe. Das ist aber kein Problem, dass sich nicht mit ein bisschen Gewöhnung und Übung mit der Kamera beheben lässt.

Alles in allem ist die Kamera für diesen Anwendungsbereich jedem noch so guten Smartphone deutlich überlegen, allein schon wegen der besseren Ergebnisse bei schlechtem Licht und der digitale Zoom des Smartphones kann den optischen Zoom eines Objektivs eben nicht ohne Qualitätsverlust ersetzen. 
 

James Blunt

In Extremo

Wieder einmal...

...habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, bei Bochum Total ein paar Konzerte zu Fotografieren und mir dabei neben mir bekannten Bands auch Newcomer - zumindest waren sie das für mich - anzusehen und natürlich auch anzuhören.

MIA und Escape With Romeo kannte ich schon, hatte ich aber noch nie live gesehen. Brett und Tim Kamrad waren mir dagegen noch nicht bekannt und konnten durchaus überzeugen, auch wenn ich sicher nicht bei allen zur Zielgruppe gehöre. ;-)

Ich hatte jedenfalls meinen Spaß und bin auch mit den Fotos, die ich gemacht habe sehr zufrieden. Hier ist eine Auswahl meiner Favoriten.

MIA

 

Escape With Romeo

 

Brett

 

Tim Kamrad

Es gibt eine Menge Orte...

...an denen von Montag bis Samstag reges Treiben herrscht, es bisweilen sogar hektisch wird, wenn um den letzten Parkplatz gekämpft wird und man schon wieder keine Euro-Münze im Portemonnaie hat, der Einkaufwagen aber nichts anderes akzeptieren will, um von seinen Ketten befreit zu werden. Stress!  

Im Gegensatz dazu herrscht dort am Sonntag in der Regel gähnende Leere. Stressig wirkt das nicht, eher unglaublich langweilig. Oder ist es vielleicht doch nicht so langweilig? Auf den ersten Blick scheint dieser Ort zu dieser Zeit nicht besonders attraktiv zu sein, aber ähnlich wie die beinahe menschenleere Universität am Wochenende, finde ich auch hier gerade diese Leere besonders reizvoll. Es finden sich mehr Motive und Perspektiven als man glaubt.

OK. Ich gebe es zu, dass dies eine sehr subjektive Wahrnehmung ist und sich der ein oder andere fragt, was an dem Foto eines leeren Parkplatzes denn so interessant sein soll. So ganz genau kann ich es auch nicht selbst nicht erklären, aber Orte wie dieser Parkplatz oder die Universität am Sonntag wirken so unwirklich, weil man sie im Gedanken doch immer mit Trubel, Geräuschen, Gewusel und Hektik verbindet. Ist das nachvollziehbar?

Diesmal herrschte strahlender Sonnenschein und ich finde, das stellt einen prima Kontrast zu dem trostlosen Inhalt der Szenerie dar. Interessant wäre es auch zu sehen, wie sich die Stimmung ändert, wenn die auch noch trostloses, graues Wetter herrscht. Diesen Gedanken werde ich bei Gelegenheit in die Tat umsetzen und die Bilder später einmal gegenüber stellen. 
 

Endlich habe ich...

den Magnolien-Baum im Wiesental zu richtigen Zeit besucht. In der Vergangenheit war ich immer ein paar Tage zu spät dran, wenn der Baum einen großen Teil der Blüten schon abgeworfen hatte. Dieses mal nicht. Dieses mal waren nicht einmal alle Blüten aufgegangen. Das fand ich besonders reizvoll.

Die digitale Kamera hatte ich eigentlich nur als "Zweit-Kamera" dabei, was sich aber als glücklicher Umstand entpuppte. Die schwarz-weiß Fotos, die ich mit der Mamiya RB67 gemacht hatte, konnten mich im Nachhinein nicht überzeugen. Mit der DSLR musste ich schon alleine wegen der tollen Farben der Blüten ein paar Fotos machen. Auch hier waren die Fotos mit dem Baum in der Totalen irgendwie langweilig, aber die Detailaufnahmen bei Offenblende gefallen mir sehr. 

Ein Plan B kann nie schaden. :-)

 

Alice Merton...

...war eine der beiden Sängerinnen/Bands, die ich mir dieses Jahr beim Bochum Total Festival angesehen  hatte. Schon im Sommer wurde ihr aktueller Hit "No Roots" im Radio rauf und runter gespielt und dementsprechend groß war die Anziehungskraft für das Publikum. Die Stimmung war super und hatte schon beim Soundcheck einen ersten Höhepunkt, als Alice das erste mal auf die Bühne kam und ihren Hit anspielte.
Insgesamt machte Alice Merton sowohl musikalisch (auch wenn das Repertoire an Songs noch nicht so groß ist) als auch menschlich eine sehr gute Figur. Sehr sympatisch waren auch die kleinen Anekdoten zwischen den einzelnen Stücken, die sie zu Anfang in ihrer Muttersprache Englisch und später auf Deutsch erzählte. Das der Song auch international so erfolgreich wird, hat sie wohl zu der Zeit selbst noch nicht erwartet.

Die zweite, mir bis dahin unbekannte Band, war die dänische   Synth-Rock-/Elektropop Band "Carkpark North". Frontmann Lau Højen kann man bedenkenlos als die oft zitierte Rampensau bezeichnen, dem es im Handumdrehen gelang, das Publikum mitzureißen. In Dänemark ist die Band schon sehr erfolgreich und ich kann mir gut vorstellen, dass auch in Deutschland die Fangemeinde weiter wächst.

Neben der Musik war für mich die Tatsache, dass man auch als nicht akkreditierter Fotograf beim Bochum Total Festival die Möglichkeit hat, relativ nahe an die Bühne zu kommen, wieder ein Pluspunkt dieses Festivals. Ich hatte auch dieses Jahr keine Probleme mit der Security oder anderen Zuschauern. Ich bemühe mich aber natürlich auch, keinen im Weg zu stehen oder mit der Kamera von den Kopf zu hauen. Ich habe das auch bei keinem der anderen anwesenden Hobbyfotografen beobachtet und davon waren eine ganze Menge vorhanden. Solange man sich gegenseitig respektiert, ist das auch alles kein Problem.

Alice Merton

Carpark North

Langzeitbelichtungen...

...in der Landschafts- und Architekturfotografie mag ich im allgemeinen sehr gerne und deshalb habe ich auch viel Spaß dabei, selbst von Zeit zu Zeit dieses Stilmittel zu benutzen. Dafür habe ich schon von ein paar Jahren die ersten ND-Filter angeschafft und dazu noch ein paar graduierte ND-Filter und natürlich auch den einen Pol-Filter. Im Laufer der Zeit hat sich dabei ein bunt gemischter Zoo von Filtern angesammelt. Als erstes ein Cokin Steckfilter System, dann Schraubfilter und mit dem Nikon 14-24 musste auch ein Steckfiltersystem mit passendem Adapter her. Und das war dann irgendwie zu einem "Problem" geworden, denn ich habe die Filter nur noch selten mitgenommen. Also reifte mit der Zeit der Gedanke, auf ein neues Filtersystem umzusteigen, dass ich mit allen Objektiven gleichermaßen benutzen kann und vielleicht auch etwas kompakter ist, als mein Filtersystem für das 14-24. Nach einigen Recherchen bin ich dann beim Filterhalter-System der Firma Haida gelandet, und auch zwei der neuen Filter sind aus gleichem Hause. Zum einen ein 10-Stop ND Filter und ein Polfilter. Später kamen dann noch drei graduierte Filter der Firma Rollei hinzu. Diese sind zwar nicht aus der neuen Mark 2 Serie, aber nach meiner ersten Erfahrungen auch sehr guten aus der ersten Serie. Dafür waren sie aber auch ein echtes Schnäppchen, zumindest im Vergleich zu den üblichen Preisen.

Bei der ersten Tests mit dem 10-Stop Filter habe ich erfreulicherweise festgestellt, dass der ziemlich Farbneutral ist. Meine beiden alten hatten entweder einen deutlichen magenta bzw. blauen Farbstich. Neben der Vereinfachung, die die Reduzierung auf ein einiges Filtersystem mit sich bringt, ist das allein für mich schon ein riesiger Vorteil.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Umstieg und werde in Zukunft sicher wieder öfter auf Filter zurückgreifen.

 

 

Ein starkes Konzert...

...und der Kampf mit der Technik. Auch in diesem Jahr waren wir bei einem Konzert auf dem Zeltfestival Ruhr. Und es war wieder Silbermond. Silbermond? Ja! Mir gefällt die Musik, die Texte sind gut und sie sind meiner Meinung nach nicht die Kuschelband, für die sie manche aufgrund der Erfolge mit ihren Balladen halten. Na klar, Hard Rock ist anders, aber trotzdem rocken die 4 aus Bautzen mächtig das Zelt und liefern eine grossartige Show ab.
Wenn möglich nehme ich zu solchen Gelegenheiten meine Kompaktkamera mit, um ein paar Fotos zu schießen und es kommt auch das ein oder andere brauchbare Foto dabei raus. Klar, die von mir genutzte P7000 rauscht, aber wie ich schon mehrfach geschrieben habe (hier, hier und hier), finde ich nicht, dass die Bilder damit unbrauchbar werden, auch wenn ich natürlich auch weiniger Rauschen begrüssen würde. Die Umwandlung in Schwarz-Weiss hilft natürlich oft, denn die Farben leiden bei der hohen Empfindlichkeit auch ziemlich. Diesmal hatte ich aber auch öfter das Problem, dass die Kamera nicht fokussieren konnte, obwohl ich meistens dachte, dass das Licht dafür ausreichend sein müsste. Das war schon ein ärgerlich, weil ich da sicher ein paar gute Bilder verpasst habe.

Irgendwann muss dann doch mal ein neues Modell her, ab besten mit einem lichtstärkeren Objektiv, einigermassen langer Brennweite, gutem Rauschverhalten bis mindestens 3200 ISO, Sucher(!!!) und die Kamera muss den Weg vorbei an der Einlasskontrolle finden. Es gibt ja hier und da die seltsame Regel, das Wechselobjektive nicht erlaubt sind, egal wie gross, oder besser klein die Kamera ist. Bis ich mal etwas passendes gefunden habe, bei dem auch der Preis nicht exorbitant hoch ist, wird die P7000 aber sicher noch öfter zum Einsatz kommen.

 

 

 

Eine ganze Weile...

...habe ich mich nach einem 35mm Objektiv für die Leica M4-2 umgesehen und nun in einem Voigtländer 35mm Ultron 1.7 mein 35er gefunden. Und auch wenn ich erst einen Film damit belichtet habe, kann ich schon sagen, dass ich begeistert bin.
Es fühlt sich an der Leica einfach klasse an und mit der Brennweite fühle ich mich auf Anhieb wohl. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mit der Fuji X100s und ihrem Kleinbild Äquivalent von ca. 35mm schon einge Erfahrungen sammeln konnte.
Ganz nebenbei kristallisiert sich langsam auch mein Lieblingsfilm heraus. Der Agfa APX 100 gefällt mir unheimlich gut.

Der Fotowalk #5...

...der Facebook Gruppe Bochum in Bildern hat mir wieder richtig viel Spaß gemacht und auch von anderen Teilnehmern gab es durchweg positives Feedback. Diesmal hatten wir und Bochum Hofstede - die Speckschweiz - als Ziel unseres Walks ausgesucht. Zwischen 11 und 15 Uhr zogen wir bei großer Hitze und Licht, das kaum greller sein konnte, durch die Strassen und hielten nach Motiven Ausschau.

Ein wirklich schöner Effekt so eines Walks ist, das man zumindest einige Mitglieder der Gruppe  kennen lernt und sich über das gemeinsame Hobby persönlich austauschen kann.

Aber auch nach dem Walk geht es interessant weiter, nämlich wenn die entstandenen Fotos in einen gemeinsamen Ordner hochgeladen werden. Es macht jedesmal Spaß zu sehen, wie unterschiedlich, manchmal aber auch ähnlich gleiche Motive interpretiert werden, aber auch welche Motive die anderen gesehen haben, die man selbst nicht wahrgenommen hat.

Wer sich die Ergebnisse mal anschauen will, findet die Sammlung der Fotos hier.

Einer noch jungen Tradition folgend, haben wir den Walk mit einem kalten Getränk und/oder einem Eis ausklingen lassen.

Nachdem zwischen dem 4. und 5. Walk doch eine relativ lange Zeit gelegen hat, wollen wir und diesmal schon früher wieder Treffen. Der BoinBi Fotowalk #6 ist schon in Planung.

Hier ist eine Auswahl meiner Fotos.