Was mich beschäftigt...

Quadratisch...

...sollte es sein und auch von relativ großem Format sollte es sein, mein neues Fotobuch. Das Quadratische Format mag ich, weil darauf Queerformat- als auch Hochformat-Bilder gleichermaßen gut zur Wirkung kommen und quadratische Bilder natürlich erst recht. Außerdem sollten die Seiten groß genug sein, um den Fotos genug Raum zu bieten. Beim Layout habe ich mich deshalb auch entschieden, bis auf wenige Ausnahmen, nur ein Foto pro Doppelseite zu zeigen.

Bäume üben schon lange eine Faszination auf mich aus. Von jungen, zerbrechlichen, die sich ihren Platz unter all den anderen Pflanzen und gegen Wind und Wetter ihren Platz erobern, oder untergehen, bis zu knorrigen, alten Zeugen der Geschichte. Für mich macht es dabei keinen Unterschied, ob es dabei um einen Baum von außergewöhnlicher Schönheit, Form und Makellosigkeit handelt, oder um einen Baum, dem man die überstandenen Unwetter ansieht. Manchmal sind es sogar tote Bäume, die eine besondere Präsenz ausstrahlen.
Ich war in den letzten Jahren immer wieder in verschiedenen Wäldern unterwegs, um dort zu fotografieren. Ein paar Orte habe ich dabei immer wieder aufgesucht. Das ist z.B. das Muttental in Witten oder der Harkortberg in Wetter. Beides sind Orte, die mich besonders ansprechen und an denen ich immer wieder tolle Motive finde. Ein Buch aus den Bildern zu erstellen war zu Anfang gar nicht geplant. Die Idee, das Konzept bzw. die Art der Bilder hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Deshalb sind in diesem Buch sowohl Bilder enthalten, die vor der Idee des Buches entstanden sind, als auch solche, die ich gezielt für dieses Buch erstellt habe. Im Laufe dieses Prozesses ist dann auch die Entscheidung gefallen, ausschließlich Schwarz-Weiß Bilder zu verwenden. Ich finde einfach, dass die Reduktion auf Schwarz-Weiß eine ganz besondere Ästhetik mit sich bringt. Die meisten Fotos in diesem Buch sind digital erstellt und erst in der Nachbearbeitung in Schwarz-Weiß Bilder umgewandelt worden. Manche sind aber auch mit analogen Kameras und  Schwarz-Weiß-Film erstellt worden. Der Grund dafür ist nicht ein bestimmter Look, sondern nur, weil es einfach Spaß macht.

Technisch umgesetzt habe ich das Buch in Lightroom. Das Buch-Modul hatte ich schon einmal ausprobiert (London 2014) und wollte sehen, ob das Buch-Modul in den letzten Lightroom-Versionen besser geworden ist. Wie schon damals gefällt mir der Ansatz, von der Verwaltung und Bearbeitung bis zum Layout alles in einem Programm machen zu können ausgesprochen gut. Leider legt man sich dabei aber auch gleich auf einen Dienstleister fest, der das Buch tatsächlich zu Paper bringt. Dabei ist gegen die Qualität, die Blurb dabei bietet durchaus gut. Mehr Auswahl wäre aber durchaus wünschenswert und technisch sicher auch nicht besonders schwierig umzusetzen. Da technische Gründe aber wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielen, habe ich wenig Hoffnung, dass sich daran in Zukunft etwas ändern wird.
Enttäuschender finde ich, dass es immer noch nicht möglich ist, Seitenlayout vollkommen frei zu entwerfen, so wie es in so ziemlich jeder Software von Fotobuch-Anbietern möglich ist. Es gibt zwar eine Menge vordefinierter Layouts, diese lassen sich aber nur minimal anpassen.
Mein Eindruck ist, dass Adobe nicht besonders viel Zeit in das Buch-Modul investiert. Ich würde es auf jeden Fall begrüßen, wenn die Möglichkeiten in Zukunft ausgebaut werden.
Im Vergleich zu meinem ersten Fotobuch, dass ich bei Blurb bestellt hatte, war die Lieferzeit diesmal deutlich kürzer. Toll. Technische Fehler bzgl. Druck oder Schnitt konnte ich nicht feststellen und das Papier "ProLine unbeschichtet" passt hervorragend zu den Bildern. Mit dem Ergebnis bin ich rundum zufrieden und es mach Spaß, die Fotos nicht nur auf dem Bildschirm zu betrachte sondern ein Buch in Händen zu halten und darin zu Blättern.

Hier ist der Link zum Buch TREES und ein paar Bilder davon.

London...

...ist eine faszinierende Stadt. Groß, wuselig, britisch, international, modern und doch voller Geschichte. Letztes Jahr waren wir für eine knappe Woche dort, meine bessere Hälfte und ich. Sie war zum ersten mal in London, ich erst zum zweiten mal und das war auch schon eine gefühlte Ewigkeit her. So standen einige typische Touristen-Attraktionen auf unserem Programm und es war klasse. Ja, es gibt sicher auch ein paar schöne Ecken, in die sich die normalo Touristen (also wir) nicht hin verirren, aber London Eye, Tower, Tower Bridge und Madame Tussauds haben auch ihren Reiz - trotz der langen Schlangen und der gesalzenen Eintrittspreise.

Klar, dass ich auf einem solchen Städte Trip meine Kamera nicht zu Hause lasse, denn ein paar Erinnerungen möchte man gerne in Form von Fotos festhalten und auch der Familie, Freunden und Bekannten zeigen. Weil das zeigen auf einem Tablet, dem Computer Monitor oder dem Fernseher zwar einfach und praktisch sein kann, ich aber Fotos auch gerne auf Paper in der Hand habe, hatte ich mir auch wieder vorgenommen ein Buch mit einigen Bildern zu füllen.

Ein paar Monate habe ich es dann aber doch vor mich hingeschoben, endlich die Fotos ausgesucht und bearbeitet. Dabei habe ich alle mit einer relativ warmen aber nicht zu extremen Tonung versehen. Mein erstes Projekt, bei dem die Software Exposure 6 zum Einsatz kam. Ein tolles Stück Software, das sehr gut in Lightroom und Photoshop integriert ist. Verführt aber manchmal auch zu sehr zum Spielen.

Eine weitere Premiere war, dass ich dem Lightrooms Buch Modul und damit auch Blurb eine Chance geben wollte. Sonst bestelle ich meine Bücher eher bei Saal Digital oder Cinebook, weil ich dort mit der Qualität und der Art der Bindung sehr zufrieden bin. Zudem finde ich deren Software brauchbar und flexibel, so dass ich erst einmal InDesign bemüht habe und das auch eher aus Spieltrieb und "das mal machen wollen", als das es wirklich nötig gewesen wäre. Aus diesem Grund hatte mich das Buch Modul bisher kalt gelassen.

Um schon mal ein Fazit vorwegzunehmen, für meinen Geschmack hat das Buch Modul noch einen weiten Weg vor sich. Angenehm ist, das man die Erstellung eines Buches einfach in seinen Workflow einbinden kann. Die Fotos in schnellem Zugriff geht es recht zügig von der Hand. Was die Gestaltung der Seiten angeht, wird man aber in ein sehr enges Korsett gequetscht. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Layout Vorlagen, aber in denen kann man lediglich die Größen der Text und Bildboxen anpassen. Freies Positionieren? Fehlanzeige! Das man die in diesen engen Grenzen geänderten Layouts als Benutzer definiert abspeichern kann, wurde bei der Vorstellung von LR 5 als großer Fortschritt gefeiert. Da ich die Integration in LR grundsätzlich gar nicht schlecht finde, hoffe ich sehr, dass an dieser Stelle noch kräftig entwickelt wird und vielleicht in einer kommenden Version Möglichkeiten geboten werden, die mit denen der freien Programme der Print- bzw. Belichtungsdienstleister mithalten kann.

Ein weiteres Plus wäre auch, wenn außer Blurb noch andere Anbieter zur Auswahl stünden, oder sich die Seiten Größen frei definieren und das Buch dann als weiterverwertbares PDF exportiert werden ließe, z.B. um es bei anderen Anbietern drucken zu lassen. Ob das kommt? Keine Ahnung, aber mir würde es sehr gefallen.

Zum fertigen Buch. Ich bin zufrieden. Ich hatte schon sehr gemischte Meinungen zu Blurb gehört oder gelesen. Die einen waren begeistert, die anderen zu Anfang enttäuscht, hatten aber bei Fehldrucken relativ unbürokratisch einen neuen Druck bekommen.

Ich habe bei meinem Buch keinen Fehler festgestellt. Das Papier fühlt sich gut an, die Farben sind in Ordnung, so wie ich sie erwartet habe. So vom Hocker gehauen, das ich sagen würde, "Ab jetzt nur noch Blurb!" bin ich aber auch nicht, zumal sich der Preis auch eher in den höheren Regionen bewegt und es doch ein paar Tage länger dauert als bei Saal und Cinebook, bis man das fertige Buch in Händen hält. Ich bin mir aber auch sicher, dass es nicht mein letztes Buch war, dass ich dort habe drucken lassen.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos vom Buch. Sicher kann man nicht alles im Detail beurteilen, aber für einen kleinen Eindruck reicht es vielleicht.