Was mich beschäftigt...

Diese kleine,...

…knapp drei Kilometer lange Runde, die ich in meiner Mittagspause oft gegangen bin, ist mir inzwischen fast schon in Fleisch und Blut übergegangen. Besonders in der Zeit der Pandemie, die uns allen noch so lebendig in Erinnerung ist, wurde dieser kurze Spaziergang zu einer unverzichtbaren Routine. Es war eine willkommene Abwechslung vom damals tristen Alltag und bot eine Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Oft habe ich meine Kamera mitgenommen, um die Umgebung festzuhalten. Dabei habe ich im Laufe der Zeit viele Motive entdeckt, die mich fasziniert haben – allen voran die Bäume, die sich in den verschiedenen Jahreszeiten in völlig unterschiedlichen Facetten zeigen. Manche dieser Bäume habe ich inzwischen unzählige Male fotografiert, während mir andere erst nach vielen Spaziergängen wirklich ins Auge gefallen sind. Es ist erstaunlich, wie sich durch die Linse der Kamera die Sicht auf die Dinge verändern kann. Auch wenn keines dieser Motive auf den ersten Blick wirklich spektakulär erscheint, finde ich sie dennoch auf ihre eigene Art und Weise interessant. Es sind die kleinen Details oder Perspektiven, die oft übersehen werden, die mich immer wieder aufs Neue fesseln.

In den letzten Monaten habe ich allerdings festgestellt, dass ich diese Mittagspausenrunden immer seltener gemacht habe. Irgendwie hat sich eine gewisse Trägheit eingeschlichen, die mich davon abhält, regelmäßig hinauszugehen. Stattdessen verbringe ich die Pause oft am Schreibtisch oder mit anderen Dingen, die mir im Moment wichtiger erscheinen. Doch im Nachhinein merke ich, wie sehr mir diese Spaziergänge fehlen und wie gut sie mir getan haben. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, wieder häufiger die gewohnte Runde zu drehen, um den Kopf frei zu bekommen und die Natur zu genießen.

Vielleicht nehme ich auch wieder öfter meine Kamera mit, um die Veränderungen der Natur im Bild festzuhalten. So wie letzte Woche, als ich doch einmal die Gelegenheit genutzt habe und dabei die folgenden Fotos entstanden sind. Es war ein Gefühl der Rückkehr zu einer alten Gewohnheit, die ich eigentlich nie hätte aufgeben dürfen. Denn diese Spaziergänge und die dabei entstandenen Aufnahmen haben mir gezeigt, wie wertvoll diese kleinen Auszeiten im Alltag sein können. Sie erinnern mich daran, die Schönheit im Alltäglichen zu suchen und zu schätzen

Zur völlig falschen Tageszeit...

…waren wir in der Hochheide auf dem Clemensberg im Sauerland unterwegs, jedenfalls wenn es um Landschaftsfotografie geht und wenn man der allgemeinen Meinung nachgibt. Die Sonne brannte um die Mittagszeit, es war kein Wölkchen am Himmel. Viel brutaler kann das Licht nicht sein und dennoch mag ich die Bilder sehr, trotz oder sogar wegen der harten Kontraste. Für die meiste Bilder habe ich auch endlich mal wieder das Nikkor 85mm 1.8 AF-D benutzt, trotz der heftigen CAs und Vignettierung. Optische Mängel sagen die einen, Charakter die anderen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwie dazwischen. Während ich die CAs so gut wie möglich entferne, mag ich die starke Vignettierung und meistens auch den Schärfeverlust zu den Bildrändern bei offener Blende. Ich setze das sehr gerne ein, um den Blick zu lenken.

Die Fotos entstanden auf dem “Goldenen Pfad”, einem Landschaftstherapiepfad, dessen 10 Achtsamkeitsstationen anleiten, die Natur zu erleben und den Alltag mit anderen Augen zu sehen. Mir reicht eigentlich die faszinierende Heide, die von Wind und Wetter gezeichneten Bäume um die Natur und die Ruhe zu genießen und damit die eigenen Akkus für den Alltag wieder aufzuladen, die Idee hinter diesem Pfad gefällt mir aber trotzdem.